Spaziergang zur Marinesiedlung am Schlachtensee.

Stadtspaziergang zur Marinesiedlung am 31. Mai 2025
Einige Mitglieder des Vereins Carlo Levi FILEF Berlin e.V. trafen sich am Samstag, dem 31. Mai 2025 zum Spaziergang durch die Marinesiedlung am Schlachtensee, wo uns Günter Freier mit der Geschichte der Siedlung vertraut machte:
Die Siedlung wurde 1938–1943 für die Elite der Reichsmarine erbaut nach Plänen von Erich Kühn. Die Architektur ist bis heute funktional und gut bürgerlich, ähnlich dem Bauhausstil.
Willy Brandt wohnte mit seiner Familie von 1957–1964 in einer denkmalgeschützten Doppelhaushälfte (Abb. 2, 3). Heute wohnen in der Siedlung überwiegend ehemalige Bundesbedienstete; Vermieterin ist nach dem Kauf vom Bund die Vonovia.
Anschließend führte uns Günter durch den Waldsängerpfad am Wohnhaus der Familie Wisten vorbei (Abb. 4, 5), die wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurde,
zum Haus von Wilhelm Canaris (Abb. 6), bis 1944 Leiter des militärischen Abwehrdienstes. Er war eine schillernde Persönlichkeit als führender Militärrepräsentant des NS Staates und heimlicher Kritiker des Endsieges, der in den letzten Kriegstagen im KZ Flossenbürg erhängt wurde.
In unmittelbarer Nachbarschaft wohnte zeitweilig Reinhard Heydrich (Reifträgerweg 14a, Abb. 7), zuletzt Chef des Reichssicherheitshauptamtes und Reichsprotektor in Tschechien. Sehr gebildet, Sportler und Liebhaber klassischer Musik, gleichzeitig grausamer Antisemit, Macht- und Gewaltmensch. Leiter der Wannseekonferenz 1942 und Organisator des Grauens.
Im Biergarten am S-Bahnhof Schlachtensee sowie in der nahegelegenen Fischerhütte ließen die TeilnehmerInnen den informativen, schönen Nachmittag ausklingen…
Günter Freier